Am Rande…
Neben den Wettkämpfen und spannenden Entscheidungen gab es bei der WMOC auch einige kleine Begebenheiten, die allmorgendlich das Organisationsteam beim Frühstück erheiterten. Hier stellen wir dem Leser eine kleine Auswahl davon vor.
Neben den Wettkämpfen und spannenden Entscheidungen gab es bei der WMOC auch einige kleine Begebenheiten, die allmorgendlich das Organisationsteam beim Frühstück erheiterten. Hier stellen wir dem Leser eine kleine Auswahl davon vor.
Auch auf der Langdistanz hat Favorit Schweden es verpasst, die meisten Goldmedaillen zu gewinnen. Waren im Sprint die Schweizer am erfolgreichsten, so holte nun Finnland die meisten Siege – nämlich sieben. Dahinter reihten sich die Schweden (sechs Goldmedaillen), Deutschland, Norwegen und Großbritannien (je zwei) ein.
Mit dem Finale über die Langdistanz ist am Sonnabend die WMOC zu Ende gegangen. In der Nähe von Torfhaus wurden die Orientierungsläufer aus 42 Nationen letztmalig in den Wald geschickt. „Ich habe mich fast wie zu Hause gefühlt – denn bei uns in Finnland haben wir dieselbe Art Wälder“, sagte die Skandinavierin Pirjo Järvenranta nach ihrer Zielankunft. Die Anstiege seien zwar sehr hart gewesen, befand sie, aber „die Karte war unglaublich gut – und eine gute Karte ist das A und O für einen erfolgreichen Lauf“, verdeutlichte die Finnin.
Am Donnerstag wurden beim zweiten Qualifikationslauf über die Langdistanz endgültig jene Läufer ermittelt, die am Samstag um den Weltmeistertitel kämpfen. Ab 11 Uhr wurden in einem Waldgebiet in Clausthal-Zellerfeld (nur unweit entfernt von der Unterkunft, in der die schier zahllosen Helfer residieren) die ambitionierten Orientierungsläufer auf die Strecke geschickt. Das Wetter hielt – und einmal mehr verwandelte sich die Zielwiese dank einiger Attraktionen und verschiedener Verkaufsstände in einen kleinen Eventbereich.
Die WMOC in und um Bad Harzburg ist im vollen Gange. Die Weltmeister über die Sprintdistanz wurden schon am Dienstag gekürt, nun warten wir gespannt auf das Ergebnis der Langdistanz-Wettkämpfe. Doch nicht nur sportlich hat diese Woche im Harz viel zu bieten. Ein umfangreiches Rahmenprogramm sorgt für Entspannung zwischen den Wettkämpfen und viele Angebote dienen dazu, unseren Gästen aus aller Welt die Gastgeberregion vorzustellen.
Wer akribisch seine Ohren spitzte, der konnte sie entdecken, die Verbindung zwischen dem Ruhetag und dem ersten Wettkampftag auf der Langdistanz: Am Ruhetag nämlich waren etliche Teilnehmer mit der „Brockenbahn“ auf den mit 1141 Metern höchsten Berg Norddeutschlands, den Brocken, gefahren. Und auf ihrer Reise, da tutete und pfiff die Schmalspurbahn durch den Wind, weil sie das schon seit über 100 Jahren immer tut, wenn sie gen Gipfel schleicht. So war es nicht allzu verwunderlich, dass auch beim ersten Qualifikationslauf über die Langdistanz im Wettkampfgebiet „Drei Annen Hohne“ dieses charakteristische Pfeifen hin und wieder leise zu hören war.
Wer hat sich nicht schon einmal beim Orientierungslauf gewünscht, das Wettkampfgebiet aus einer Perspektive von ganz oben zu beobachten? Einen Blickwinkel zu haben, der in offenem Gelände schon lange im Voraus die Postenstandorte verrät oder die Kultur- und Vegetationsgrenzen klar und deutlich abzeichnet. Oder die Laufwege der vor einem gestarteten Läufer zu sehen und dadurch entscheiden zu können, wie die optimale Route zum nächsten Postenstandort ist.
Mit sechs Medaillen beim Sprint in Goslar gelang dem deutschen Team ein ansehnliches Ergebnis. Doch wie steht es um die Medaillenbilanz der anderen Nationen? Welches Land holte gemessen an seiner Teilnehmerzahl die meisten Edelmetalle? Und wer verpasste am öftesten knapp das Podium? All dies sind Fragen, die im Folgenden ebenso aufgeklärt werden wie die, welche einzelnen Wettkämpfe am spannendsten waren, weil nur eine einzige Sekunde den Sieger vom Zweiten trennte – und demgegenüber, in welchen der neue Weltmeister sogar noch genug Zeit gehabt hätte, vor seinem Zieleinlauf eine Ehrenrunde zu drehen. Ein kleiner Ausflug in die Welt der Statistik…
Sobald sie auf die Zielgerade einbiegen, ist ihnen der Applaus und Respekt der Zuschauer sicher: Gemeint sind all die Teilnehmer der WMOC, deren Alter jenseits der Grenze von 70 oder 80 Jahren liegt. In den 1920ern oder 1930ern geboren, wirken viele der Läuferinnen und Läufern noch immer topfit, haben zum Teil durchtrainierte Waden, und lassen auch das nötige Quäntchen Ehrgeiz nicht vermissen. Der Sprint-Weltmeister in der Kategorie der betagtesten Teilnehmer, der M90, heißt Walter Brauchli.
Im Höchsttempo sausten die Läufer beim WMOC-Sprint-Finale durch die Gassen von Goslar. Über Kopfsteinpflasterpassagen ging es, über kleine Brücken oder hinein in versteckte Hinterhöfe. Oft galt es gar, sich an den Fachwerkhäusern der Altstadt, die Weltkulturerbe der UNESCO ist, vorbeizuschlängeln. Nur das Wetter wollte nicht so recht mitspielen: Fast alle Starter wurden Opfer der Regenschauer, einige kamen klitschnass ins Ziel oder rutschten gar auf dem glitschigem Untergrund weg. Einerlei: Der malerische Zieleinlauf direkt unterhalb der imposanten Kaiserpfalz entschädigte Läufer und Zuschauer gleichermaßen für ihre feuchten Shirts und nassen Socken.
Die knapp 4000 Starter ermittelten in und um den Kurpark Bad Harzburg über die Sprintdistanz die Teilnehmer für das Finale, das am Montag in Goslar stattfindet. Vor allem die unmittelbare Nähe zu Passanten und Zuschauern löste bei vielen Teilnehmern Faszination aus. „Um so viele Personen und Häuser zu laufen, war zwar schwierig, aber auch sehr interessant“, verdeutlichte etwa Kerstin Granstedt aus Schweden, die in der W75 an den Start ging. Sichtlich stolz erzählte sie, dass sie bereits 1966 bei den Weltmeisterschaften in Finnland Dritte wurde. Unterdessen fand der Brite Nick Jones am Kurs etwas anderes charakteristisch: „Die vielen Richtungswechsel im Park und nahe der Tennisanlagen“, sagte er.