Applaus und Respekt
Sobald sie auf die Zielgerade einbiegen, ist ihnen der Applaus und Respekt der Zuschauer sicher: Gemeint sind all die Teilnehmer der WMOC, deren Alter jenseits der Grenze von 70 oder 80 Jahren liegt. In den 1920ern oder 1930ern geboren, wirken viele der Läuferinnen und Läufern noch immer topfit, haben zum Teil durchtrainierte Waden, und lassen auch das nötige Quäntchen Ehrgeiz nicht vermissen. Der Sprint-Weltmeister in der Kategorie der betagtesten Teilnehmer, der M90, heißt Walter Brauchli.
Der Schweizer ist im Jahr 1922 geboren und war mit seinem Weltmeisterlauf, bei dem er 21 Minuten für zehn Posten auf 1,6 Kilometer benötigte, zufrieden: „Einige Posten waren schwierig, zweimal musste man enorm aufpassen, und der Schlag von Posten sieben zu Posten acht war enorm lang“, erklärte er – und betonte: „Beim Sprint darf man keine großen Fehler machen – und das ist mir heute und gestern zum Glück auch gelungen.“ Zufrieden war Brauchli nicht zuletzt deshalb, „weil pünktlich zu meinem Start der Regen aufgehört hat“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Faszinierend fand er zudem, dass er sowohl im Qualifikationslauf am Sonntag als auch im Finallauf mit jeweils rund 21 Minuten zweimal fast dieselbe Zeit auf der Uhr stehen hatte.
Zweimal annähernd dieselbe Zielzeit, keine großen Fehler, die Platzierung vom Vortag bestätigt – all das spricht für Brauchlis geistige wie körperliche Frische. Aber nicht nur diese Faktoren. Sondern auch, dass er in der Lage war, schon direkt nach seiner Zielankunft ganz souverän und ohne außer Atem zu sein, ein Siegerinterview zu geben…